Orangen im Kunststoffnetz, Bananen mit Kunststoffsticker umrandet, Tomaten im Kunststoffkübel, Karotten im Plastikbeutel. Alle die Obst und Gemüse im Lebensmitteleinzelhandel kaufen kennen diese Verpackungen. Oft stellt man sich die Frage: „Warum?“

Viele dieser Verpackungen sind entweder von Haus aus nicht zwingend nötig oder wären durch nachhaltigere Alternativen substituierbar. Die französische Regierung geht nun gegen diesen Verpackungswahnsinn vor. Was genau sie geplant haben, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Frankreichs Lösungsansatz

Die Franzosen nehmen in Sachen Verpackungsvermeidung nun eine Vorreiterrolle in Europa ein. Das Vorhaben ist dabei ziemlich einfach. Ab 2022 dürfen in französischen Supermarktregalen weder Obst noch Gemüse in Kunststoffverpackungen angeboten werden. Um die Lebensmittelverschwendung zu minimieren, herrscht derzeit eine Übergangsfrist von 6 Monaten. In diesem ersten Schritt dürfen dann 30 verschiedene Obst- und Gemüsesorten nur mehr offen oder in Papier verpackt verkauft werden. Eine Ausnahme bilden hier schnell verderbliche Lebensmittel wie Tomaten und Pfirsiche, diese dürfen noch bis Juni 2023 in Plastik verpackt angeboten werden.

Was macht Österreich?

Es gibt viele Bestrebungen seitens der EU Plastik aus unserem Alltag bestmöglich zu vertreiben. Auch Österreich hat bereits einige nationale Maßnahmen getroffen, allerdings bleibt das Verpackungsmaterial von Obst und Gemüse derzeit unberührt. Bis zu 79% des Obst und Gemüses sind im österreichischen Handel in Plastik verpackt. Sogar in besonders nachhaltigen Supermärkten findet man bis zu 16% des Obst und Gemüses in der Plastikverpackung. Somit müssen die Kundinnen und Kunden das Ruder selbst in die Hand nehmen.

Was kann man tun um Plastikverpackungen bei Obst und Gemüse zu vermeiden?

Der Anteil an verpackter und unverpackter Ware variiert je nach Händler. Hierzu gibt es tolle Organisationen die euch dabei helfen Supermärkte zu finden, in denen wenig verpackt wird. Ein Ranking einiger österreichischer Supermärkte findet ihr hier. Wer sich einen Mehrwegbeutel mit zum Einkaufen nimmt, kann diesen nach Belieben mit offenem Obst oder Gemüse füllen. Ja nach Jahreszeit und Region, haben verschiedene Sorten Saison. Kauft man regional und saisonal ein erhöht man die Wahrscheinlichkeit auf unverpackte Ware zu stoßen. Hierzu bieten sich vor allem Märkte an. Zum einen ist das Einkaufserlebnis mit einem Supermarkt nicht zu vergleichen, zum anderen bekommt man vorwiegend Produkte ohne Verpackung und fördert zudem die regionale Wertschöpfung.

Einer der Grundsätze des österreichischen Abfallwirtschaftsgesetzes besagt, Abfälle sollen dort wo es möglich ist vermieden werden. In Sachen Verpackungsmaterial werden wir diesem Grundsatz leider nicht gerecht. Daher liegt es an den Konsumentinnen und Konsumenten bewusst einzukaufen und wenn möglich auf Verpackungsmaterial zu verzichten, bis obere Instanzen weitere Schritte einleiten und Frankreichs Strategie in Bezug auf Verpackungsmaterial folgen.

 

(Quelle: konsument.at/Plastikverpackungen bei Obst und Gemüse – Jede Menge Müll)

(Bildnachweis: Pexels / Daria Shevtsova)