Langsam aber sicher lässt sich die Klimakrise nicht mehr leugnen. Die Veränderungen des Klimas sind weit verbreitet, gehen schnell voran und intensivieren sich. Die besagten Veränderungen sind trotz vieler gegenteiliger Meinungen Beispiellos verglichen mit jener seit tausenden von Jahren. Schrittweise finden Bemühungen statt diesen Veränderungen entgegenzuwirken. Aber wie viel Zeit haben wir noch? Und was hat das CO2-Budget damit zu tun? Auf diese Fragen gehen wir in diesem Beitrag ein.

Um diese Fragen zu beantworten haben wir uns Verstärkung geholt. Im Rahmen der Veranstaltung „Crisis – What is Crisis? Klimapolitik und effiziente Ressourcennutzung“ geht Frau em. Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb von der Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Meteorologie und Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit auf das Thema Klimawandel ein. Einige Inhalte dieses Vortrages, werden in den folgenden Abschnitten für euch zusammengefasst.

Das 1,5 °C-Ziel

Um die globale Erwärmung einzudämmen wurde das Ziel anvisiert, den durch Menschen verursachten Temperaturanstieg seit der industriellen Revolution bis 2100 bei maximal 1,5 °C zu stoppen. Werden die Treibhausgasemissionen aber nicht rasch, groß angelegt und massiv reduziert ist dieses Ziel für uns nicht mehr erreichbar. Das Resultat: Hitzewellen, Starkregen, Dürren und vieles mehr. Diese Extremwetterereignisse werden bei Nichteinhaltung der gesetzten Marke immer häufiger und heftiger auftreten.

Ist es schon zu spät?

Es gibt gewisse Vorgänge die unumkehrbar sind, wenn sie erst einmal eingetreten sind. Zum Beispiel die Erwärmung der Tiefsee, die Versauerung und der Anstieg des Meeresspiegels lassen sich noch Jahrtausende nach einer Temperaturstabilisierung nicht umkehren. Aber man kann diese Vorgänge verlangsamen und andere immer noch vermeiden. Hier ist der falsche Punkt um aufzugeben.

Was ist mit Österreich?

Auch bei uns sind über globale Zeiträume betrachtet bereits Veränderungen festzustellen. Im Alpenraum ist die Temperatur zum Beispiel vom Jahr 1768 bis zum Jahr 2020 um 2,4 °C angestiegen. Das mag auf den ersten Blick nach wenig klingen, wenn man die Zeitspanne betrachtet, hat aber erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Nicht nur die Umwelt leidet unter dem Klimawandel, sondern auch die Brieftasche. Der Klimawandel kostet Österreich jährlich rund 2 Milliarden Euro!

Was tun?

Wir stehen nun also vor der Frage ob wir ambitioniert versuchen die Erderwärmung durch menschliche Einflüsse bei weiteren 1,5 °C stoppen oder ob wir den Dingen ihren Lauf lassen und somit dazu beitragen die Erde für uns Menschen unbewohnbar zu machen. Wir befinden uns nun in einer Zeit, in der nicht mehr viel Zeit zum Nachdenken bleibt. Die 1,5 °C Marke wird in den frühen 2030er Jahren erreicht sein, somit haben unsere jetzigen Handlungen großen Einfluss auf dieses Ziel.

Das CO2-Budget

Was hat das alles nun mit einem CO2-Budget zu tun? Ganz einfach! Durch das 1,5°C Ziel haben wir die Gesamtmenge an Emissionen festgelegt, dies lässt sich durch die Auswirkungen der Treibhausgase auf den Klimawandel berechnen. Eine Berechnung für die noch verbleibenden Emissionen die wir weltweit ausstoßen dürfen um das Ziel zu erreichen aus dem Jahr 2018 ergab 580 Gigatonnen CO2. Bricht man diese Zahl anhand der Bevölkerung auf Österreich runter, so bleiben maximal 580 Megatonnen für uns übrig.

Reicht das?

Nachdem wir von 2018 bis 2020 bereits 200 Megatonnen CO2 emittiert haben, bleiben noch 380 Megatonnen übrig. Somit geht diese Rechnung definitiv nicht auf. Daher stehen tiefgreifende Veränderungen in vielen Bereichen an wie unter anderem dem Energiesektor, der Industrie, dem Mobilitätssektor, der Infrastruktur, der Landwirtschaft, der Bildung, dem Wirtschaftssystem und natürlich in der Politik.

Abschließend möchten wir noch ein Zitat anführen, dass diese Thematik hervorragend auf den Punkt bringt:

„Solange wir uns auf das politisch Mögliche konzentrieren statt auf das Notwendige, gibt es keine Hoffnung.

Wenn Lösungen innerhalb des Systems so unmöglich zu finden sind, dann sollten wir vielleicht das System ändern.“

Greta Thunberg, 2018

 

(Bildnachweis: unsplash / kelly sikkema)